Viele Menschen, die ein Coaching nutzen wollen, beklagen sich über Dinge, welche andere Menschen ihnen antun und sagen. Gleichzeitig sagen sie, dass die anderen für die daraus resultierenden negativen Gefühle verantwortlich sind. In der Welt des NLP halten wir uns so weit wie möglich aus präsentierten Inhalten heraus und sagen mit der 2. NLP Grundannahme: Ändere den Prozess des Erlebens, nicht den Inhalt.
Was diese NLP Grundannahmen bezeichnend beschreibt, ist, dass Probleme, welche Menschen präsentieren, nichts mit dem Inhalt zu tun haben. Sie haben vielmehr mit der Strategie (der Form) zu tun, wie sie ihr Erleben organisieren. Demnach ist es im NLP wichtig, herauszufinden, wie etwas passiert resp. was der Prozess ist. Zudem ist es wesentlich einfacher, mit dieser Form zu arbeiten, als mit dem Inhalt.
Greife ein, ohne den Inhalt zu kennen
Mit NLP-Formaten ist es möglich, Veränderungen zu erreichen, ohne den eigentlichen Inhalt zu benennen oder zu kennen. Das wiederum ist für Klienten komfortabel, wenn sie den Inhalt beklagter Situationen nicht präsentieren wollen. Gleichzeitig ist es genau das, was Coaching-Klienten in der Regel machen wollen. Kaum ein Klient wird ernsthaft in der ersten Sitzung sagen, dass er eine Angst habe, die er loswerden will, aber nicht davon reden wolle.
Für fortgeschrittene NLP Master Practitioner oder NLP Coaches wäre diese Aufgabenstellung eine kleine Herausforderung, und vorteilhaft für eine Intervention. Denn wenn keine Inhalte präsentiert werden, hat ein Coach nicht die Möglichkeit seine eigenen Werte, Glaubenssätze und Vorannahmen einzubringen. So kann die Integrität des Klienten optimal gewährleistet werden.
Verändere die Wahrnehmung
Wenn wir im NLP mit belastenden Erinnerungen arbeiten, wissen wir, dass es nicht die darin vorkommenden Personen und Dinge sind (Inhalte), welche Gefühlsregungen auslösen. Es sind die vorhandenen Untereigenschaften der fünf Sinneskanäle Sehen, Hören, Fühlen, Riechen und Schmecken. Denn alle Unterscheidungen, die wir in Bezug auf Umwelt und Verhalten machen können, sind über unsere 5 Sinne nützlich darstellbar.
Gefühlszustände können deutlich verändert werden, indem wir Untereigenschaften verändern. Wir machen z. B. ein inneres Bild kleiner und schieben es weit von uns weg (Prozess), statt es gross und farbig, dicht vor unserem inneren Auge zu sehen. So kann sich bereits die Wahrnehmung verändern.
Decke Denkprozesse auf
Ein Mensch, der Angst vor Hunden hat, durchläuft einen vielleicht bisher unbewussten Prozess. Und wenn Du Dich auf den Prozess konzentrierst, erhältst Du wertvolle Informationen über Denkstrategien. Jeder Prozessschritt bietet in der Welt des NLP Möglichkeiten, eine Veränderung zu etablieren. Hierzu folgendes Beispiel:
V ex V- in e K- in e K- int A in K- k int
Übersetzt: Person sieht Hund, erinnert sich an negatives Erlebnis und Biss. Person sagt sich “Der will mich auch beissen” und fühlt sich verängstigt.
Viele Interventions- und Coachingformen haben sich mittlerweile die Prozesssicht zunutze gemacht. Trotzdem kann die Grundannahme nicht immer eingehalten werden, da Menschen sich primär inhaltlich mitteilen wollen und dies in der Kommunikation und für den Aufbau von Rapport wichtig ist.
Das bietet Stolperfallen, um eigene Werte und Glaubenssätze einfliessen zu lassen, und die Integrität des Klienten zu schädigen. Punkte, die in einer NLP Practitioner Ausbildung und NLP Master Practitioner Ausbildung nie fehlen werden.