Aus der Welt des NLP und der angewandten Kommunikation kennt man den Begriff des «Reframings». Reframing heisst, etwas einen neuen Rahmen und damit eine neue Bedeutung und neuen Kontext zu geben. Dies ist eine sehr wirkungsvolle Technik, die auch erfolgreiche Politiker in Debatten einsetzen. Im Coaching nutzen wir diese Grundtechnik des NLP, um negative Sichtweisen in neutrale, respektive positive Sichtweisen zu verwandeln. Wir zeigen Dir im Folgenden, wie Du die Technik erfolgreich anwenden kannst.
Das Reframing ist eine wichtige Grundtechnik in der Welt der Kommunikation, des Coachings und NLP. Aber Reframing kennst Du sicher bereits aus dem Alltag. Wenn Menschen Konflikte austragen und sie jeweils ihre Position beibehalten, finden sie meistens keine Lösung. Erst wenn sie einen neuen Blickwinkel (Reframing) einnehmen, entstehen neue Sichtweisen und damit Lösungsmöglichkeiten. Im NLP werden zwei Arten von Reframing unterschieden: Kontext-Reframing und Bedeutungs-Reframing.
Die erste Art des Reframings ist das Kontext-Reframing. Nehmen wir zum Beispiel an, eine enge Freundin von Dir beklagt sich über ihr Verhalten, dass sie zu perfektionistisch sei. Sie bewertet in ihrer Welt ihr eigenes Verhalten als negativ. Mit einem Kontext-Reframing würden wir versuchen, einen Kontext (eine Umgebung) zu finden, in der ihr Verhalten eine Stärke ist.
Du könntest zum Beispiel sagen: „Toll, dann findet man in einem von Dir korrigierten Brief auch keine Fehler mehr?“ Mit dieser Aussage hast Du das Verhalten Deiner Freundin (nämlich: Perfektionismus) in einen neuen Kontext gestellt, in welchem dieses nützlich ist. Deine Freundin hat dann die Möglichkeit, ihrem Verhalten etwas Positives abzugewinnen und kann zudem ihr Potenzial vollkommen zur Entfaltung bringen.
Die zweite Art des Reframings nennt sich Bedeutungs-Reframing. In diesem Fall wird etwas von einer Person als negativ interpretiert. Dazu folgendes Beispiel eines Klienten, der sich auf eine neue Stelle bewarb: Der Personalleiterin fiel auf, dass mein Klient viele Stellen in diversen Branchen hinter sich hatte. Sie sprach ihn darauf an: „Ich sehe, dass Sie in verschiedenen Bereichen gearbeitet haben. Wie passen Sie in unsere Firma?“ – Die Personalleiterin schien davon nicht sonderlich beeindruckt zu sein.
Mein Klient antwortete, dass dies genau seine Stärke sei. Er habe vieles ausprobiert, gesehen und kennengelernt und hat mit dem Wissen eine ausgezeichnete Wissensgrundlage für diese Position. Mit seiner geistesgegenwärtigen Antwort konnte er die negative Sichtweise der Personalleiterin mit einer positiven Sichtweise umdeuten.
Wir Menschen denken begrenzt und drücken diese Begrenzungen mit Worten aus. Wenn Du limitierende «Rahmen» in Aussagen einer Person erkennst, kannst Du mit gezielten Fragen und Aussagen diese verändern und neue, positive Sichtweisen ermöglichen. Und damit kommst Du ebenfalls zu positiven Gefühlen. Die Basistechnik des Reframings lernen Teilnehmende in unserer NLP Practitioner Ausbildung.
Mit dem Modell der Submodalitäten konnten bis heute Millionen von Menschen ihr Gefühlserleben, Gewohnheiten und Verhaltensweisen auf einfache Weise nachhaltig begreiflich machen und verändern.
Submodalitäten sind kleine und unterschiedliche Bausteine unserer täglichen Sinneswahrnehmung (sehen, hören, spüren, riechen, schmecken). Für gewöhnlich speichern wir auf Grundlage unserer 5 Sinne unsere Erinnerungen in unserem Gedächtnis ab. Ob etwa ein inneres Bild farbig oder schwarz-weiss ist, wie gross es vor dem inneren Auge und wie weit weg es erscheint, nennen wir Submodalitäten. Neben farbig oder schwarz-weiss, der Distanz und Grösse eines inneren Bildes, gibt es noch viele weitere Unterkategorien, die Teilnehmende in der NLP Practitioner Ausbildung anzuwenden lernen. Anhand dieses Konzepts können wir ableiten, dass emotionale Reaktionen wie Wut, Ekel oder Angst schnell und einfach verändert werden können, indem wir genau diese kleinen und unterschiedlichen Bausteine unserer Wahrnehmung verändern.
Dazu ein kleiner Versuch: Die meisten Menschen kennen eine Person, über die sie sich immer noch aufregen, obwohl eine Konfrontation schon lange vorbei ist. Erinnere Dich an eine solche Person, die beim Denken an sie in Dir Stress auslöst, obwohl sie gerade nicht gegenwärtig ist.
Achte mit geschlossenen Augen darauf, ob die Erinnerung ein Bild oder Film ist; ob der Film oder das Bild farbig oder schwarz-weiss ist; wie gross die Distanz zu dem Bild oder Film ist und wie Dir der Film oder das Bild erscheint. Dann schätze den Stress auf einer Skala von 0 bis 10 ein, wobei 0 kein Stress und 10 maximaler Stress für Dich bedeutet.
Im nächsten Schritt verändern wir jetzt die Submodalitäten, wie dies NLP Practitioner lernen. Schliesse daher jetzt Deine Augen erneut und führe die folgenden Schritte durch: Mache das Bild oder den Film in Deinen Gedanken so klein wie eine Briefmarke. Verändere das, was Du an Bild oder Film vor Deinem geistigen Auge siehst, in schwarz-weiss und schiebe es ganz weit weg von Dir, sodass Du das Bild oder den Film nicht mehr sehen kannst. Lass es da hinten. Jetzt schätze erneut den Stress auf einer Skala von 0 bis 10 ein. Wie hat sich das Stressniveau reduziert? Vermutlich hat sich das Stressniveau deutlich reduziert. Du hast die Submodalitäten erfolgreich verändert. Falls nicht, dann braucht es einfach nur etwas Übung.
Wie sehr Du Dich darüber stresst, wenn Du die Person wiedersiehst, hat dies mutmasslich auch beeinflusst. Trotzdem ist ein klärendes Gespräch zwischen euch, in welchem Du aufmerksam zuhörst und schlaue Fragen stellst, sehr wertvoll.
Das Modell der Submodalitäten und viele weitere Modelle lernen Teilnehmende in unserer zehntägigen Ausbildung zum NLP Practitioner. Sie schliessen diese Ausbildung mit einer international gültigen Zertifizierung der Society of NLP™ sowie dem Abschlusszertifikat der Mindgroup Coaching Academy ab. Viele fragen sich danach, was sonst noch alles in der Welt des NLP zu entdecken ist, um sich persönlich zu entwickeln.
Wer Spitzenleistungen erreichen will, muss die notwendigen Kompetenzen im richtigen Ausmass zum Einsatz bringen. Ähnlich wie ein Spitzenkoch, der seine Zutaten nicht nur minutiös abwiegt und abstimmt, sondern Ingredienzen von feinster Qualität verwendet.
Im Interview mit Marlen Reusser in der NZZ am Sonntag (Hier klicken) spricht Ray Popoola davon, dass es bei sportlichen Leistungen wichtig ist, sich auf den Moment zu konzentrieren. Störende Gedanken und innere Dialoge dürfen dabei nicht ablenken – sie sollten vielmehr ganz bewusst in die richtige Richtung gelenkt werden. Entscheidend dabei ist, WIE das Selbstgespräch abläuft und nicht, WAS der Inhalt ist.
Du würdest sicher zustimmen, wenn wir sagen, dass Deine Name für Dich einmalig ist. Wir können ihn auf unterschiedliche Weise aussprechen. So, dass er in Dir unterschiedliche Emotionen auslöst: unsicher, befehlend, flirtend, beängstigend, verliebt, wütend, neugierig, bestimmend. Deine Mutter hat Dich sicher mal in einem bestimmten Ton gerufen. Und Du hast sofort gewusst: Das heisst Ärger.
Gleicher Name, andere Tonalität, andere Wirkung. Das ist das WIE. Das wird im Neurolinguistischen Programmieren (NLP) als Submodalität bezeichnet. Das sind die Untereigenschaften unserer Sinneskanäle (Hören, Sehen, Schmecken, Fühlen, Riechen). Beim Hören sind die Untereigenschaften Richtung, die Distanz und die Lautstärke eines Tones, die Sprechgeschwindigkeit, die Tonhöhe, das Tempo oder die Klangfarbe.
Um das Selbstgespräch positiver zu führen, geh’ folgendermassen vor: In einem ersten Schritt bestimmst Du, welches Gefühl das Selbstgespräch künftig auslösen soll. Zum Beispiel Motivation.
Erinner Dich an eine Situation, in der Du mit Dir selbst motiviert geredet hast. Dabei schliesst Du die Augen und analysierst, aus welcher Richtung Deine innere Stimme kommt, welche Lautstärke sie hat, welche Sprechgeschwindigkeit, welche Tonhöhe, wie das Sprechtempo ist und welche Klangfarbe die Stimme hat. Notiere Dir alles auf einem Blatt Papier.
In einem zweiten Schritt erinnerst Du Dich an eine Situation, in der Du in der Vergangenheit demotivierend mit Dir selbst geredet hast. Wichtig: Konzentriere Dich nur darauf, WIE Du im negativen Selbstgespräch redest. Auch hier: aus welcher Richtung Deine innere Stimme kommt, welche Lautstärke sie hat, welche Sprechgeschwindigkeit, welche Tonhöhe, wie das Sprechtempo ist und welche Klangfarbe die Stimme hat.
Jetzt kennst Du den Unterschied, der den Unterschied macht.
Im letzten Schritt stell’ Dir vier bis fünf Situationen vor, in denen Du Dich künftig motivieren möchtest. In einer Situation nach der anderen: Rede mit Dir in den Submodalitäten aus Schritt 1, die Dich motivieren. Bis sich das Gefühl in Dir ausbreitet. Dann zur Nächsten. Freue Dich auf die Momente und Du Dich motivierter erleben wirst.
Das Selbstgespräch oder der innere Dialog sind eine wichtige Komponente beim Entstehen von Gefühlen. Mit einem positiven Selbstgespräch kann bereits eine wesentliche Veränderung erzielt werden.
Statt uns auf die Wortwahl im Selbstgespräch zu konzentrieren, verändern wir die Eigenschaften des inneren Dialogs. Gezielt eingesetzt und auf künftige Situationen visualisiert, lenken wir unsere Emotionen in die gewünschte Richtung.